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Drei Tage voller Impulse, Gespräche und spannender Technologien: Der AI Summit in Kitzbühel hat nicht nur neue Massstäbe gesetzt, sondern auch bewiesen, dass KI nicht nur in Grossunternehmen, sondern auch im Alltag, im Tourismus und im Kundenservice ankommt. Ich hatte die Ehre, gemeinsam mit Christopher Harms von Zendesk unseren Deep Dive „Off-Piste and On-Point – Agentic AI for Customer Service“ zu gestalten – eingebettet in ein Konferenzprogramm, das KI greifbar gemacht hat.
Bereits in der Opening Keynote machte Lena Kornau klar: „AI will be the biggest transformation of our time.“ Und sie hat recht – was sich in zwölf Monaten KI-Entwicklung tut, fühlt sich an wie ein Jahrzehnt an normalem Fortschritt. Die zentrale Frage verschiebt sich dabei: weg von „ob wir KI nutzen können“, hin zu „wie wir mit KI besser werden können“.
Kitzbühel zeigte sich dabei nicht nur als Gastgeber, sondern als aktiver Teil der Bewegung. Bürgermeister und Tourismusdirektion betonten, dass die Stadt – bekannt für Innovation im Skisport – auch bei Zukunftstechnologien wie KI vorne mitspielen will.
Lena stellte zudem das neue „AI Club“-Konzept vor: niederschwelliger Zugang zur KI für Einheimische, inklusive monatlicher „Gondola Talks“, z. B. über KI im Hotelbetrieb. Ein schönes Beispiel für Regionalentwicklung durch Technologie.
IBMs Beitrag drehte sich weniger um Tools, sondern um Menschen und Kultur. Ihre klare Botschaft: Ohne Wandel in Mindset, Leadership und Teamstruktur nützt die beste KI nichts. „Culture eats strategy for breakfast“ – jede KI-Initiative braucht also aktives Change Management.
Besonders hängen blieb der Begriff der „human-friendly automation“ – Automatisierung, die nicht ersetzt, sondern Vertrauen schafft. Denn: 66 % der befragten CEOs glauben, dass der Erfolg von KI weniger an der Technik hängt, sondern an der Bereitschaft der Menschen, sie zu nutzen.
Microsoft zeigte, wie Multi-Agenten-Systeme mit menschlichem Feedback an die Leistungsfähigkeit von echten Expert:innen heranreichen. Die Zukunft ist nicht KI statt Mensch, sondern KI mit Mensch – kollaborativ, ergänzend, effizient.
Ein technisches Highlight war der Deep Dive zur kursiven Handschriftenerkennung – eine riesige Hilfe für Branchen wie Medizin, Banken oder Versicherungen. In Kombination mit LLMs lassen sich sogar schwer lesbare Dokumente automatisiert und korrekt verarbeiten.
Spannend auch: Dokumentenmanipulationen werden immer raffinierter – teilweise unsichtbar für menschliche Augen. Neue Tools erkennen subtile Änderungen und bieten Unternehmen eine Möglichkeit, Identitäts- und Betrugsrisiken zu minimieren.
Voice AI wurde ebenfalls behandelt: mit smarten Agentenauswahl-Systemen, die einfache Fragen günstig durch kleinere Modelle beantworten lassen – und komplexere Anfragen an leistungsfähigere KI weitergeben. Schnell, effizient, skalierbar.
Gemeinsam mit Christopher Harms von Zendesk haben wir gezeigt, wie Agentic AI nicht nur Routine entlastet, sondern Kundenerlebnisse gezielt verbessert – besonders im deutschsprachigen Raum.
Unsere These: Agenten mit Fachwissen, die eigenständig, aber im Rahmen von klaren Prozessen agieren, sind die Zukunft des Kundenservices. Sie ergänzen Teams, erkennen Absichten, lösen Anliegen und eskalieren nur noch in Ausnahmefällen. Wir haben einen schrittweisen Ansatz empfohlen, damit die Teammitglieder der KI nach und nach vertrauen und Aufgaben an sie abgeben – beginnend mit unterstützenden Vorschlägen, über die Optimierung von Workflows bis hin zur Automatisierung komplexer Prozesse.
Das Feedback war grossartig – viele Besucher:innen sahen hier konkreten Anwendungsnutzen, gerade in Service-Teams mit hohem Volumen und begrenzten Ressourcen. Zendesk ist dabei nicht nur Tool, sondern Plattform für echte Co-Kreation zwischen Mensch und Maschine.
Mit dem KI-Führerschein des WIFI Tirols wurde ein Meilenstein gesetzt. Durch den AI Act der EU wird es ab Februar 2025 verpflichtend, Mitarbeitende im Umgang mit KI zu schulen. Die Akademie bietet zertifizierte Ausbildungen – auch für Führungskräfte und Chief-AI-Officer-Rollen.
Wichtig dabei: Die neue Sprache des Promptings muss gelernt werden – denn KI richtig nutzen heisst auch, richtig mit ihr zu sprechen. Vom „Prompt“ zum „Briefing“ – wie bei einem neuen Teammitglied.
Lena Kornau warnte zudem eindringlich davor, KI halbherzig einzuführen. Der Appell: Nicht einfach Tools implementieren, sondern Ziele definieren, Kontexte klären, Teams mitnehmen. Co-Kreation, frühzeitiges Feedback, echte Kommunikation sind entscheidend.
Am letzten Tag wurde es nochmal tiefgründig – besonders in der Session zur Anwendung von KI in der Gesundheitsbranche. Die Kernfrage: Wie nutzen wir adaptive Systeme wie LLMs verantwortungsvoll, wenn sie regulatorisch nicht validiert sind?
Die Antwort: mit einem „Life Quality Validation Agent“, der nicht nur technische Kriterien prüft, sondern auch ethische – mit Fokus auf den Patienten und dessen Lebensqualität. KI unterstützt hier, entscheidet aber nicht. Die Verantwortung bleibt klar beim Menschen.
Was bleibt nach drei Tagen AI Summit in Kitzbühel?
Ich freue mich schon auf die nächsten Schritte. Bis bald – in der Gondel, im Chat oder auf dem nächsten Deep Dive!
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Weitere Informationen: AI Summit Kitzbühel.